Zwischen einer achtlos hingekritzelten Einkaufsliste und den Lunchpaketen ihrer Kinder, streicht Suzie sich erschöpft ein paar der blonden Haarsträhnen aus der Stirn und steckt sie zurück unter die Haarklammer. Sobald die Kinder aus dem Haus waren, hatte sie noch 40 Minuten um sich für die Arbeit im City Museum fertig zu machen. Abends hatte sie die Schicht im Napoli und danach würde sie müde ins Bett fallen und sofort einschlafen. Suzie liebte diese Geschäftigkeit an den Wochentagen, diese Routine gab ihr das vage Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit. Und sie nahm ihr die Gelegenheit sich für ein paar Minuten hinzusetzen und darüber nachzudenken, dass sie - so gern sie ihren Alltag mochte und ihre Familie liebte - eigentlich nicht von diesem Leben geträumt hatte. An manchen Tagen kam es mehrmals hintereinander. Etwas streifte sie, aber sie bekam es nicht zu fassen. Es war keine Unzufriedenheit und kein Unglück, nur das Gefühl, dass irgendetwas anders sein sollte. Sie konnte es nie benennen und dann war es sowieso schon wieder zu spät und Suzie wollte weiter, zum Sport, zum Fußballspiel ihres Sohnes, zum Filmeabend mit Rasmus. Suzie hatte keine Zeit zum Grübeln, sie hasste Stillstand.