Irgendwo in der Ferne stichst du hervor, konkreter: deine rote Haarpracht und mittlerweile weißt du, irgendwo steht jemand und stellt sich unmerklich die Frage: ist es ein Weasley? Ist es ein Golithly? Die Ähnlichkeit ist vorhanden, ja, nahezu frappierend und du wurdest in der Vergangenheit zu oft darauf angesprochen – wenn sie es dann gewagt hatten, die schlaksigen zwei Meter, die irgendwie deplatziert wirken, an der Schulter zu berühren – und hast noch immer keine schlagfertige Antwort darauf? Wie kann ein Mensch so alt geworden sein, so viel Zeit seines Lebens darauf verwenden, die Nase in Bücher zu stecken und dann keinen einzigen Harry Potter-Roman gelesen haben? Unverständlich. Das ist ohnehin ein Gefühl, das dich begleitet, wenn du dich im Spiegel betrachtest, die langen Körperglieder, die gar nicht so recht zueinander passen. In der Schule hat man dich stets als letztes ins Sportteam gewählt und heute schätzt man deinen Eifer, deine Hilfsbereitschaft, mein Jung‘, die Omas lieben dich. Aber wehe du wirfst ein Auge auf die hübschen Enkeltochter, denn bei Gott, du bist zwar ein wirklich toller Knabe, aber wenn sie die Wahl hätten, würden sie zweifelsohne deinen Bruder bevorzugen. Auch nichts Neues für dich. Hast du in der Vergangenheit echt verdammt oft gehört und auch wenn du nichts darüber weißt, du schließt den Weasley-Bogen sehr grazil, wie du da durchs Golithly's Funeral Home schlenderst, dich jedes Mal ein bisschen ducken musst, um unter’m Türbogen durchzukommen. Wegzugehen hast du noch nie in Erwägung gezogen, wohin auch? Und wieso überhaupt? Du hast doch hier eine hübsche Wohnung im Hascombe Walk, eine Festanstellung bei deinen Eltern als Bestatter, deine Wellensittiche begrüßen dich, wenn du nachhause kommst und jeden Sonntag gibt’s das beste Essen am Tisch deiner Mutter. Und da die Uhren in Grim’s Ditch sowieso ein bisschen langsamer gehen, hast du ja vielleicht auch noch irgendwann Zeit, doch noch Harry Potter zu lesen.