Rassen » Der Geist |
Beschreibung |
Der eine früher, der andere später: irgendwann macht jeder Bekanntschaft mit dem Tod. Obwohl manche versuchen, den Zeitpunkt hinauszuzögern oder gar eine gewisse Zeit als Untote wandeln, holt er auch diese verzweifelten Gestalten irgendwann ein, denn egal wie unnatürlich eine Lebensform ist, irgendwann ist auch ihr Ende auf dieser Welt gekommen. Neben dieser den Lebenden bekannten Welt - die sie, naiv und ahnungslos, für die einzige Realität halten - existieren zwei Parallelwelten. Kürzlich Verstorbene treten unweigerlich in die Zwischenwelt über. Der Name gibt bereits einen Hinweis darauf, dass es sich dabei um ein Stadium des Übergangs handelt, das zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten existiert. In dieser Zwischenwelt manifestieren sich die Seelen der Verstorbenen als Geister und zwar solange, bis der Weg in die Welt der Toten frei für sie ist. Häufig stehen ihnen offengebliebene Aufgaben oder ungelöste Probleme im Weg, bevor sie ihre endgültige Ruhe finden können. Auch das Akzeptieren des eigenen Ablebens fällt vielen Verstorbenen schwer, ist aber eine Voraussetzung, um in die Welt der Toten übergehen zu können. Medien und Banshees schreiten hier oft ein und helfen den ruhelosen Seelen ihre letzten Angelegenheiten in der Welt der Lebenden zu klären und Frieden zu finden.
| Wusstest du schon? |
Geister, die sich erst seit kurzem in der Zwischenwelt befinden, verspüren oft den Drang menschliche Bedürfnisse wie Hunger oder Durst zu stillen, obwohl physisch gesehen kein Anlass dazu besteht. Mit der Zeit verblasst die Erinnerung an das menschliche Dasein und somit auch der Wunsch diesen Aktivitäten nachzugehen.
Geister existieren bereits seit der Zeit, als die ersten Menschen den Planeten bevölkerten und nicht umsonst besteht eine Fülle an Sagen und Legenden bis hin zu modernen Urban Legends, die sich mit ihnen auseinandersetzt. Trotz vielem Irrglauben, enthalten die meisten dieser Geschichten einen Funken Wahrheit.
Geister werden oft mit plötzlichen Luftstößen oder dem Auftreten von kalten Stellen in Häusern in Verbindung gebracht, dabei handelt es sich allerdings um Wahrnehmungen, die nur von äußerst sensiblen Menschen registriert werden und keineswegs universell sind.
Geister stehen unter einem gewissen Zeitdruck ihre offenen Angelegenheiten und Aufgaben, die sie sich unbewusst häufig selbst auferlegen, zu lösen, da sich die Seelen mit der Zeit immer weiter von den menschlichen Erinnerungen entfernen und irgendwann völlig verkommen und ein Daseins als Poltergeist fristen müssen.
Geister sind an sich Einzelgänger und versuchen ihre letzten Aufgaben meist auf eigene Faust zu lösen, nicht zu letzt, weil sie in aller Regel an ihren Bezugsort gebunden sind. Dennoch kann hin und wieder das Phänomen beobachtet werden, dass sie sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam versuchen mit ihrer Situation umzugehen. | Schwächen | Geister sind stark abhängig von der ihnen zur Verfügung stehenden Energie. Diese beziehen sie zu einem Großteil von ihren jeweiligen Bezugsorten, aber sie wird auch spürbar von der aktuellen Tageszeit und dem Mondzyklus beeinflusst. Für gewöhnlich können die Geister während den Abend- und Nachtstunden wesentlich mehr Energie aus ihrer Umgebung beziehen und auch verbrauchen, weswegen man sie häufig zu späterer Tageszeit antrifft. Zudem setzt der zunehmende Mond Energie frei, die ebenfalls von den Geistern genutzt werden kann und mit dem Vollmond ihr Maximum erreicht. Danach fällt die Menge an freiverfügbarer Energie rapide ab.
So wie den meisten Klischees ein wahrer Kern zugrunde liegt, ist auch die in Film und Fernsehen oft thematisierte Schwäche der Geister gegenüber Salz keine bloße Erfindung der Medien. Tatsächlich verhindert ein Salzkreis jedwedes Eindringen oder Attackieren von Geistern, die Herausforderung besteht allerdings darin, dass der Kreis an keiner Stelle unterbrochen werden darf, was sich in der Praxis oft schwierig gestaltet. Es reicht daher nicht, Salz vor Türspalten und Fenster zu streuen, vielmehr muss der Kreis um das gesamte Gebäude gezogen werden. Kommt der Geist direkt mit großen Mengen Salz in Berührung, führt dies in der Regel zu seiner Dematerialisierung und es schleudert ihn zurück in die Zwischenwelt.
Daneben sind Hexen die natürlichen Feinde der Geister. Diese verfügen über Mittel und Wege um äußerst effektiv gegen die ruhelosen Seelen vorzugehen. Es ist ihnen zum Beispiel möglich, mittels geeigneter magischer Rituale Geister zu bannen oder sie zu unterwerfen. Zwar können die Hexen einen Geist nicht endgültig aus der Welt der Lebenden vertreiben, doch besonders Häuser werden häufig mit Bannkreisen belegt, die das Eindringen von Geistern verhindern. Zusätzlich ist es möglich, die Geister daran zu hinden sich zu materialisieren.
Die Geister stellen für Hexen außerdem eine recht nützliche Energiequelle dar, denn sie verfügen über die Fähigkeit sie zu channeln und die entzogene Energie für ihre eigenen Zwecke zu nutzen, was den Geist stark schwächt.
Tageszeit |
Mondphasen |
Salz |
Hexen |
| Stärken | Der Preis, den die Geister für das Erlangen ihrer Stärken bezahlen erscheint hoch: der eigene Tod. Dennoch können die speziellen Fähigkeiten, auf die Geister zurückgreifen können, nützlich sein und ihnen dabei helfen ihre offengebliebenen Aufgaben zu bewältigen. Insbesondere sind die Geister der Zwischenwelt seit dem missglückten Ritual mit besonderen Gaben gesegnet, die es ihnen erlauben, aktiven Einfluss auf die Welt der Lebenden zu nehmen. Die nützlichste Fähigkeit, die den Geistern nunmehr zur Verfügung steht, ist das Wandeln zwischen den Welten, welches durch den Riss im Schleier ermöglicht wird. Während es den Geistern bisher nicht möglich war, selbst in die Welt der Lebenden überzutreten und mit ihrer Umgebung in Kontakt zu treten, sondern lediglich mit der Unterstützung von vermittelnden Medien oder Banshees, ist es nun erstmals möglich, dass sie sich auf die eine oder andere Art den Lebenden bemerkbar machen und mit ihnen und der Umgebung agieren.
Dazu gehört auch das Materialisieren oder Sichtbarwerden. Somit können Geister nun eine für Lebende sichtbare Form annehmen und sich ihnen zeigen. Sie sind nicht länger darauf beschränkt, an ihren Todesort oder andere Bezugspunkte gebunden zu sein und in der Zwischenwelt zu wandeln, sondern können sich auch in der Welt der Lebenden bewegen und etwa durch Wände oder Gegenstände gleiten. Das Sichtbarwerden kostet die Geister eine relativ große Menge an Energie, die sich hauptsächlich von Bezugsorten oder anderen Gegenständen ableitet. In besonderen Fällen können sie sogar so viel Energie aufbringen, um für kurze Zeit greifbar zu werden. Abhängig von der zur Verfügung stehenden Energie ist es ihnen auch möglich Gegenstände in der Welt der Lebenden zu bewegen.
Gleichsam ist aber auch die Unsichtbarkeit nach wie vor eine der klassischen Stärken der Geister.
Weltenwandeln |
Materialisierung |
Gleiten durch Barrieren |
Unsichtbarkeit |
| Arten | Ganz allgemein lassen sich drei verschiedene Arten von Geistern unterscheiden: die Geister der Zwischenwelt, welche ihre Aufgaben in der Welt der Lebenden noch nicht abgeschlossen haben oder aufgrund anderer Umstände keine Ruhe finden können, die ruhenden Geister, welche bereits Frieden mit ihrem irdischen Dasein geschlossen haben und in die Welt der Toten übergetreten sind und die Poltergeister, welche zu lange in der Zwischenwelt festhingen und schlussendlich von Wut und Frustration zerfressen, als verdammenswerte Kreaturen enden.
Das Erscheinungsbild der Geister und ihr Einfluss auf ihr Umgeld lässt sich allerdings auch von ihrem Wirkungsort ableiten:
Geister in der Zwischenwelt | Die Zwischenwelt ist im Prinzip ein Abziehbild der Welt der Lebenden und ermöglicht es den Geistern als passive Zuschauer am Leben teilzunehmen. So ist es ihnen möglich sich frei zu bewegen und mit anderen Geistern in Kontakt zu treten, diese sogar zu berühren. Ferner steht es ihnen frei menschlichen Aktivitäten nachzugehen, wie etwa Nahrung zu sich zu nehmen, zu schlafen oder die Toilette zu benutzen. Für nichts davon besteht eine physische Notwendigkeit, es handelt sich um eine freie Entscheidung, die häufig von einem verzweifelten Festklammern am menschlichen Leben getrieben ist. Eine aktive Einflussnahme ist jedoch an sich ausgeschlossen, nur das missglückte Ritual hat daran etwas geändert.
Zwar verfügen die Geister in der Zwischenwelt nach wie vor über Schmerzempfinden, dieses hat allerdings nichts mit tatsächlichen Reizweiterleitungen der Nervenbahnen zu tun, sondern leitet sich viel mehr von Erinnerungen aus ihrem früheren Leben ab und kann am ehesten als eine Art Phantomschmerz beschrieben werden. Mit der Zeit verblassen diese und somit entwickelt sich auch das Schmerzempfinden zurück, bis sie irgendwann nicht mehr dazu in der Lage sind, Schmerz als solchen wahrzunehmen.
Während die Geister in der Zwischenwelt wandeln, verfügen sie weiterhin über ihr menschliches Äußeres, allerdings können sie dieses bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Es ist den Geistern nämlich möglich, das Alter ihrer äußeren Erscheinung frei zu wählen, jedenfalls dann, wenn sie eine Erinnerung daran besitzen. So ist es ihnen nicht möglich älter zu erscheinen, als zu ihrem Todeszeitpunkt.
Bevor der Schleier durch das gescheiterte Ritual zerrissen wurde, waren die Geister ortsgebunden und konnten keine weiten Strecken in der Zwischenwelt zurücklegen, da ihnen lediglich an ihren Bezugsorten ausreichend Energie zur Verfügung stand. Durch die nunmehr freigewordenen Energiemengen zieht es allerdings viele Geister nach Grim’s Ditch und sie wandern in der Zwischenwelt in Richtung des kleinen Städtchens. | Geister in der Welt der Lebenden | Bisher war es lediglich Medien und Banshees möglich, einen Blick auf die Zwischenwelt zu werfen und mit den Geistern zu interagieren. Nach dem gescheiterten Ritual ist es nunmehr auch möglich, dass die Geister aktiv in das Geschehen eingreifen, aber auch dies unterliegt gewissen Regeln:
- So findet die erste Materialisierung immer und ausnahmslos am jeweiligen Todesort des Geistes statt. Nach diesem ersten Sichtbarwerden in der Welt der Lebenden, ist es dem Geist möglich in der Zwischenwelt zu wandeln und an anderen Orten wieder in Erscheinung zu treten.
- Im Moment steht den Geistern lediglich innerhalb der Stadtgrenzen von Grim’s Ditch ausreichend Energie zur Verfügung, um sich zu materialisieren, denn das Sichtbarwerden ist mit der Aufbringung einer großen Menge Energie verbunden, die häufig nur am jeweiligen Bezugsort des Geistes verfügbar ist.
- Ohnehin neigen die meisten Geister dazu, sich in der Nähe ihrer Bezugsorte aufzuhalten, auch wenn ihnen dies selten bewusst ist. Dies sind Orte, die den Geistern ein Gefühl von „Zuhause“ vermitteln und ihnen in der Regel vertraut sind. Sie verleihen ihnen Energie und Kraft, die sie vorrangig nutzen können, um in die Welt der Lebenden einzugreifen. Die Bezugsorte unterscheiden sich von Geist zu Geist und sind nur in äußerst seltenen Fällen mit dem Todesort ident. Wie viel Energie eine Handlung verbraucht, hängt stark von deren Ziel ab. So ist eine große Menge Energie nötig, um sich zu materialisieren, während das Umstoßen eines Glases relativ einfach zu bewerkstelligen ist.
- Ein materialisierter Geist sieht allerdings keineswegs lebendig aus. Die Gesichter sind blass und um die Augen liegen dunkle Schatten, insgesamt ähneln sie eher einer Leiche, als einem gesunden Menschen. Ferner kann das Erscheinungsbild variieren, nämlich dann, wenn der Geist sich dazu entschlossen hat als eine jüngere Version seiner selbst sichtbar zu werden. Gelegentlich scheint die Todesursache durch die Erscheinung eines Geistes durch, es lässt sich kein konkretes Muster festmachen, wann dies geschieht, allerdings scheint ein Zusammenhang mit der Nähe zum Todesort zu bestehen.
- In der Welt der Lebenden ist es den Geistern außerdem möglich durch Wände zu gleiten, eine Fähigkeit, über die sie in der Zwischenwelt nicht verfügen. Aus Gewohnheit wählen die meisten allerdings dennoch den Weg durch die offenstehende Tür. Einen Geist zu berühren, ist nur sehr selten möglich, da dies ein Akt ist, der extrem große Mengen an Energie verbraucht, weswegen die Geister meistens wie eine bloße Projektion erscheinen, durch die sämtliche Gegenstände hindurchfallen.
| Poltergeister | Immer wieder gelingt es Geistern aus verschiedenen Gründen nicht inneren Frieden zu erlangen. Verweilt solch ein Geist für eine lange Zeit in der Zwischenwelt - die konkrete Zeitspanne ist sehr individuell - verwandelt er sich früher oder später aufgrund der steigenden Wut und Frustration in einen Poltergeist.
Poltergeister sind eine Art negative Untergruppe der Geister der Zwischenwelt. Es ist ihnen seit jeher möglich, über die Grenzen der Zwischenwelt hinaus in die Welt der Lebenden vorzudringen und darauf Einfluss zu nehmen.
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Geistern beziehen Poltergeister ihre Energie nicht aus unterschiedlichen Bezugsorten, sondern verlassen sich auf die negativen Emotionen der Lebenden in ihrer Umgebung. Die meiste Energie ziehen sie aus der Angst, weshalb Poltergeister ihr Dasein - oft unbewusst - der Aufgabe widmen Angst und Schrecken zu verbreiten und zu einer regelrechten Plage werden, die die Betroffenen oft im wahrsten Sinne des Wortes in den Wahnsinn treibt.
Der Poltergeist ist ortsgebunden, weswegen es ihm nicht möglich ist den Ort seines Todes zu verlassen, häufig werden sie dabei von den Grundstücksgrenzen eingeschränkt.
Besonders alte Poltergeister haben bereits viel Unheil in ihrem Leben angerichtet und verfügen über eine gewisse Erfahrung, weswegen es ihnen leichter fällt besonders große Mengen an Energie zu sammeln und diese für anstrengende Fähigkeiten, wie etwa die Materialisierung zu nutzen. Mit einer Ausnahme unterscheiden sie sich in ihren Fähigkeiten aber nicht von anderen Geistern:
Poltergeister besitzen die Fähigkeit die Kontrolle über den menschlichen Geist zu übernehmen. Dies kostet sie sehr viel Energie und auch wenn sie sich auf diese Weise an einen Menschen heften, ist es ihnen nicht möglich weit über die Grenzen ihres Todesortes hinauszugehen, da sie recht bald zurückgeschleudert werden.
Ferner sind Poltergeister nicht dazu in der Lage, ihr Erscheinungsbild zu verändern, so wie es die Geister der Zwischenwelt tun können, sondern sind auf das Aussehen zum Todeszeitpunkt beschränkt. Aufgrund der engen Bindung zu ihrem Todesort zeigen sie außerdem besonders häufig Spuren ihrer Todesursache.
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